Thüringer Gipfel

Die schönsten Wanderungen und Radtouren in Thüringen

Wanderung bei Eisenach vom Burschenschaftsdenkmal zur Wartburg

Diese ca. 17 km lange Wanderung führt uns nach Eisenach und seine Umgebung. Die Wartburg ist wohl das Sinnbild in Thüringen und Deutschland für das Mittelalter, für Ritter und Minnesänger. Verewigt nicht nur in Wagners Tannhäuser ist der Sängerkrieg auf der Wartburg weltbekannt. Luther hat hier die Bibel in das Deutsche übersetzt. Die Heilige Elisabeth von Thüringen die Armen gespeist. Hierhin führt uns unsere Wanderung. Aber auch mit dem Burschenschaftsdenkmal gleich am Beginn der Wanderung erkunden wir historischen Boden. Es wurde 1902 zur Erinnerung an die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 gefallenen deutschen Burschenschaftler errichtet. Damit ist es zugleich ein Symbol für die Gründung des Deutschen Nationalstaates.
Aber neben den historischen Orten bietet die Wanderung auch sehenswerte landschaftlische Eindrücke. So kommen wir zur Mosbacher Linde mit einer schönen Fernsicht auf die Hörselberge und zum Hainich. Mit der Landgrafenschlucht wandern wir danach durch ein nicht weniger interessantes Tal.


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Anreise: Der Startpunkt unserer Wanderung liegt im Zentrum von Eisenach in der Nähe der Alexanderstraße. Das Parkhaus am Markt bietet eine gute Parkmöglichkeit. Aber auch der Hauptbahnhof ist nicht zu weit entfernt.

Zuerst führen uns unsere Schritte Richtung Marktplatz und Georgenkirche. Von hier aus geht es durch die Goldschmiedenstraße zum Johanisplatz. Hier befindet sich das Schmale Haus. Mit einer Breite von lediglich 2,05[m] gehört es mit zu den schmalsten Fachwerkbauten in Deutschland.

Schmales Haus in Eisenach

Weiter geht es vorbei an der Brauerei Eisenach über die Johann-Sebastian-Bach-Straße in die Bornstraße und den Panoramaweg zum Burschenschaftsdenkmal. Im unteren Bereich können wir hier das Deckengemälde bewundert. Unser Aufstieg über die 102 Stufen wird mit einem schönen Ausblick auf Eisenach und Umgebung belohnt.

Nach dem Burschenschaftsdenkmal wandern wir vorbei am Berghotel Eisenach weiter in Richtung “Mosbacher Linde”. Auf diesem Teilstück folgen wir der Weinstraße. Hierbei handelt es sich um eine bedeutende Handelsstraße des Mittelalters, welche Eisenach mit Fulda verbunden hat. An der Mosbacher Linde angekommen genießen wir den weiten Blick in Richtung Hörselberge und den Hainich. Eine Sitzgruppe und Wanderhütte lädt zum Verweilen ein.

Wir folgen weiter der Weinstraße. In der Nähe einer Wanderhütte verlassen wir diese nach rechts und wandern die Wolfslöcher hinab. So kommen wir in die Landgrafenschlucht. Dieser folgen wir immer bergabwärts, bis wir in der Nähe des Königssteins auf die B19 / das Mariental treffen. Hier wandern wir ein kurzes Stück neben der Straße bergauf, bis wir zum Nordeingang der Drachenschlucht gelangen. Die Besichtigung dieser Klamm heben wir uns für eine weitere Wanderung auf. Statt dessen wandern wir weiter in Richtung Sängerwiese.

Abstieg in die Wolfslöcher und der Landgrafenschlucht

Falls Sie die Wanderung noch etwas verlängern wollen, bietet sich der ca. 3km lange Abstecher in die Drachenschlucht an. Hierbei handelt es sich um eine Klamm mit interessanten Felsformationen. An ihrer schmalsten Stelle ist diese nur 68[cm] breit. Auf der anderen Seite können Sie den Imbiss Hohe Sonne für eine Rast besuchen, ehe sie die 3km wieder zurück wandern.

Die nächste Rastmöglichkeit bietet danach das Waldhaus Sängerwiese. Von hier aus folgen wir dem Wanderweg vorbei am Katzensprung weiter in Richtung Wartburg. Der Weg bei der Sängerwiese die Holzstufen hinunter stellt eine kleine Abkürzung dar. Unterwegs führt unsere Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf einem Felsen mit Blick zur Wartbug. Die Bank hier nutzen wir zu einer kleinen Rast und genießen den Ausblick.

Blick zur Wartburg

Von hier aus ist das Ziel unserer Wanderung, die Wartburg, nicht mehr weit. Unterwegs können wir noch einen kurzen Blick zurück zum Start unserer Wanderung beim Burschenschaftsdenkmal werfen. Dann sind wir auch schon da.

Lutherstube in der Wartburg

Über die Wartburg lassen sich unzählige Geschichten erzählen. Einige davon sind natürlich auch im Thüringer Sagenbuch von Ludwig Bechstein festgehalten. So auch die Geschichte der Errichtung der Wartburg. Grad Ludwig II. kam bei einer Jagd zu dem Berg, auf welchem sich jetzt die Wartburg befindet. Dieser gefiel ihm wegen seiner günstigen Lage, der steilen Hänge und den festen Steinen. Außerdem lag er direkt an der Grenze seines Gebietes. Er überlegte also, wie er den Berg in seinen Besitz bringen konnte. Er ließ zu diesem Zweck zwei Bergfriede zimmern die er dann zusammen mit einer Schaar von Freunden auf dem Berg erichtete. Die angrenzenden Herrscher, die Herren von Frankenstein sahen den Berg als ihr Eigentum an und legten Klage beim Kaiser ein. Es wurde festgelegt, dass Ludwig II. zusammen mit Eideshelfern beschwören sollte, dass der Berg sein rechtmäßiges Eigentum sei. Daraufhin ließ der Graf eine große Menge von seiner eigenen Erde aus Eisenach auf den Berg tragen. Jetzt konnte er guten Gewissens mit seinen zwölf Eideshelfern zusammen die Schwerter in die Erde stecken und schwören, dass er auf seinem eigenen Grund und Boden stehe. Der Name Wartburg soll aus dem Ausspruch “Warte welch ein Berg!” von Ludwig II. entstanden sein.

Diese und weitere Geschichten finden Sie im Thüringer Sagenbuch (Band 1) von Ludwig Bechstein.

Nach Besichtigung der Wartburg wandern wir entlang der Wartburgallee vorbei am Cranach Denkmal zurück nach Eisenach und zum Startpunkt unserer Wanderung. In der Nähe vom Marktplatz können wir uns auf dem Rückweg noch das Lutherhaus anschauen. Ein kleines Cafe lädt uns zum Verweilen ein.

Lutherhaus in Eisenach